3 Allergie-Irrtümer im Fakten-Check zum Auftakt der Pollensaison

Ist es die trockene Heizungsluft, eine Erkältung oder doch eine Allergie? Das Frühjahr, in dem alles zu blühen, grünen und sprießen beginnt, ist leider auch Auftakt der Pollensaison. Symptome wie tränende Augen, juckende Nase und/oder Fließschnupfen werden jedoch häufig nicht als allergische Reaktion erkannt und unwissentlich auf die leichte Schulter genommen.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) geht davon aus, dass bei jedem vierten Kind oder Erwachsenen in Europa mindestens einmal im Leben eine Allergie diagnostiziert wird 1. Würden diese rechtzeitig korrekt behandelt, könnte Europa durchschnittlich 84 Milliarden Euro jährlich sparen 2.

1. „Es ist doch bloß ein Kitzeln in der Nase.“

Was zuerst harmlos klingt, kann ernsthafte Folgen haben: Neben häufigem Niesen gesellen sich meist eine rinnende oder verstopfte Nase sowie juckende und gereizte Augen hinzu. Viele Gräserpollenallergiker schlafen aufgrund ihrer Beschwerden schlecht, sind erschöpft und während der Pollensaison nicht voll leistungsfähig. Bleibt eine Pollenallergie über längere Zeit unerkannt, können zu einem anfänglichen Heuschnupfen bronchiale Symptome hinzukommen. Ein sogenannter Etagenwechsel findet statt, wobei die Beschwerden intensiver werden und von den oberen zu den unteren Atemwegen wandern. Aus einem Hustenreiz kann sich folglich Asthma entwickeln.

2. „Selbst wenn ich erfahre, an einer Allergie zu leiden – ich kann ohnehin nichts dagegen tun.“

Ganz nach dem Motto „Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß“? Falsch – es gibt sogar drei Therapiemethoden, um seine Allergie in den Griff zu bekommen:

  • Bei einer Allergenkarenz wird versucht, die Auslöser bestmöglich zu meiden. Der Pollenflugkalender gibt Auskunft, welche Gebiete heute besonders belastet sind. Entsprechend kann man sie meiden bzw. den Körper bewusst vor direktem Pollenkontakt schützen (Sonnenbrille, Hut). Zugegeben – bei den kleinen, durch den Wind weit verbreiteten Gräserpollen ist diese Variante schwer zur Gänze umsetzbar, erleichtern allerdings dennoch den Alltag.
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  • Nach der Allergiediagnose können je nach Schweregrad der Symptome medikamentöse Sofortmaßnahmen (z. B. Antihistaminika) für Linderung sorgen.

  • Die einzige Therapie, die nicht nur Symptome bekämpft, sondern die Ursache, ist eine spezifische Immuntherapie. Dabei werden dem Körper steigende Konzentrationen des Allergens verabreicht, um ihn langsam an das Allergen zu gewöhnen. Das Ziel ist es, die überschießende Immunreaktion zu minimieren und die Allergen-Toleranz zu erhöhen.

Behandlungsmethoden

3. „Ich wurde bereits vor Jahren negativ auf Allergien getestet – meine Symptome müssen einen anderen Ursprung haben.“

Falsch – auch wenn Allergien in früheren Jahren kein Thema für Sie waren, können sie sich leider zu jedem Zeitpunkt in unserem Leben entwickeln – auch im höheren Alter. Die Ursachen, warum Allergien entstehen, sind bis heute nicht restlos geklärt. Bei Symptomen ist daher ein erneuter Allergietest ratsam.

Warum bin ich allergisch?

Quelle:

  • 1 Fehr, A.; Fuchs, J.; Neuhauser, H.; Schmitz, R. Gesundheitsmonitoring und Gesundheitsindikatoren in Europa. Journal of Health Monitoring 2017; (2): 3-23.

  • 2 T. Zuberbier et al. Economic burden of inadequate management of allergic diseases in the European Union: A GA(2) LEN review. Allergy 2014;69:1275-9

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