Hausstaubmilbenallergie – Keine Frage der Hygiene

Wussten Sie, dass wir unser Bett mit bis zu 1,5 Millionen Hausstaubmilben teilen? Tatsächlich zählen die mikroskopisch kleinen Parasiten nach Pollen zu den häufigsten Allergieauslösern, da sie selbst in den saubersten Haushalten zu finden sind. Der Grund für einen unruhigen Schlaf könnte daher im wahrsten Sinne des Wortes näher liegen, als Sie denken.

Haustaubmilbe Quelle: Crevis/eigenart/Shutterstock.com - Copyright: Scientific DX GmbH, 2019

Was ist eine Hausstaubmilbenallergie?

Eine warme Umgebung bei rund 25°Celsius und eine Luftfeuchtigkeit von 70-80 Prozent bieten den idealen Lebensraum für Hausstaubmilben. Neben Textilien wie Teppichen und Vorhängen fühlen sich die Tierchen in Matratzen und Polstermöbeln besonders wohl. Milben gehören zur Gattung der Spinnentiere und sind mit einer Größe von nur 0,1 bis 0,5 Millimetern mit freiem Auge kaum sichtbar. Anders als weitläufig angenommen, werden allergische Reaktionen nicht durch Milbenbisse oder Stiche verursacht, sondern durch deren Kot. Dieser zerfällt getrocknet in winzige Partikel und gelangt über den Hausstaub in die Atemwege. In nur einem Gramm Hausstaub können sich bereits 1.000 Milben tummeln.

Wer ist betroffen?

Je nach Schätzung leiden weltweit zwischen 65 Millionen und mehr als einer Milliarde Menschen an einer Hausstaubmilbenallergie.1 Betroffene leiden meist ganzjährig unter den Symptomen, wobei die Beschwerden in der kühleren Jahreszeit durch geschlossene Fenster und Heizluft häufig verstärkt werden.

Symptome:

  • Gerötete, juckende und/oder tränende Augen
  • Verstopfte Nase, Niesreiz, Fließschnupfen
  • Verschleimter Husten
  • Asthma/Atemnot
  • Hautausschlag
  • Kopfschmerzen

Da sich in der Matratze bzw. im Polster und in der Bettdecke die meisten Milben sammeln, sind die Beschwerden nachts oder morgens kurz nach dem Aufstehen besonders spürbar.

Hausstaubmilben – eine Frage der Hygiene?

Die Belastung von Hausstaubmilben im Wohn- bzw. Schlafbereich steht nur bedingt mit deren Reinigung in Zusammenhang. Selbst in der ordentlichsten und saubersten Wohnung finden sich Milben.

Es gibt jedoch Möglichkeiten, um das Aufkommen deutlich zu minimieren:

9 Tipps für den nächsten Wohnungsputz:

  • Bettwäsche regelmäßig bei mindestens 60°C für mindestens eine Stunde waschen
  • Regelmäßig staubsaugen (ein bis zwei Mal wöchentlich)
  • Glatte Oberflächen feucht wischen
  • Teppiche, Vorhänge und andere Polstermöbel weitgehend entfernen (vor allem aus dem Schlafzimmer)
  • Milbenundurchlässige Bettbezüge verwenden
  • Regelmäßig lüften (Milben mögen keine kalte, trockene Luft)
  • Entfernen Sie klassische Staubfänger wie Trockenblumen oder Stofftiere
  • Verwenden Sie einen Staubsauger mit Allergikerfilter mit einem hohen Staubrückhaltevermögen, um zu verhindern, dass Staub aufgewirbelt wird und die Milben sich weiterverbreiten.

Geprüft

Dieser Artikel wurde von unserem Medical-Team auf seine inhaltliche Richtigkeit geprüft.

Quellen:

  • 1 Spektrum – Die Woche, 46/2016, Gunther Willinger: Allergie, Asthma und Hausstaubmilben
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